[Buchrezension] Walking Disaster (Beautiful #02) - Jamie McGuire

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Zusammenfassung:

Travis ist hart im Nehmen. Aufgewachsen in einer Familie von Männern, weiß er sich durchzuschlagen. Er ist bekannt als Weiberheld und Kämpfer. Alle Jungs möchten an seiner Stelle sein, alle Mädchen an seiner Seite. Doch Abby ist anders. Sie schenkt ihm keine Bewunderung und schmachtet ihn nicht aus ihren großen, grauen Augen an. Sie wirkt unschuldig und zerbrechlich, aber Travis spürt, dass sie ein dunkles Geheimnis verbirgt. Er ist fasziniert von ihr, und er macht sich daran, das zu tun, was er seiner Mutter versprochen hat: Er kämpft für seine Liebe. Unaufhaltsam.
"It just sucks that I finally found the girl worth having and she's too good for me."
Walking Disaster ist Beautiful Disaster aus Travis' Sicht. Ein Satz, der für viele alles beschreibt, aber ich denke, dass da noch viel mehr dahinter steckt. Natürlich. Walking Disaster ist die bereits bekannte Geschichte aus Travis' Sicht. Aber diese Sicht zeigt so vieles, das vorher nicht da gewesen ist und endlich kann man beginnen, ihn zu verstehen. Warum handelt er so? Warum reagiert er so? Warum ist Abby ihm überhaupt so wichtig? 
Ein Teil zur Beantwortung dieser Fragen liegt in seiner Vergangenheit und genau damit fängt das Buch an. Und endlich! Endlich können wir alle beginnen, Travis auch mal zu verstehen und irgendwie wirkt er damit nur noch anziehender. 

"You should probably bring the rest of the boys in to say goodbye."
Die Geschichte an sich war ja schon bekannt. Ich wusste auch, wie das alles ausgehen würde. Allerdings wurden bei Abbys Sicht wirklich nur die Dinge gezeigt, die sie mitbekommen hat und sie hat ja nicht alles mitbekommen. Jetzt konnte ich endlich erfahren, was Travis mit Shepley besprochen hatte. Und wie Travis zu Abby steht und warum. Ich glaube, diese kleinen Details haben diese Story so neu wirken lassen. Im ersten Moment war es seltsam, nicht mehr so intensiv als Abby zu leben, sondern nun als Travis, der so komplett anders tickt. Aber man gewöhnt sich schnell daran und es ist schön, noch einmal die Möglichkeit zu haben, die Liebesgeschichte zwischen Abby und Travis zu erleben ohne immer wieder dieselben Worte zu sehen.

"In another life, I could love you."
Hier ist es wirklich Travis' Art, die die Geschichte so spannend macht. Travis verkörpert eigentlich alles, was man sich unter einem Bad Boy vorstellt. Und ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr es mich interessiert hat, die Gedanken eines solchen Bad Boys zu erfahren, der endlich seine Prinzessin gefunden hat. Es weckt in mir den Wunsch, genau so einen Typen zu treffen und da das im Moment irgendwie nicht passieren will, konnte ich gar nicht genug von Travis bekommen. Die Seiten flogen nur so dahin und ich genoss jedes einzelne Wort, das Jamie McGuire da hingezaubert hat. Besonders der Anfang hat mir sehr gut gefallen. Er erklärt gleich so Einiges und hat mich ehrlich gesagt an den Rand der Tränen gebracht, weil mir der kleine Travis so furchtbar leid getan hat.

"I never get anything right, and I don't deserve you ... but I fucking love you, Abby."
Der Schreibstil ähnelte dem aus "Beautiful Disaster". Und doch ist es dieses Mal so viel herzzerreißender. Mir kommen immer wieder die Tränen, wenn ich diese traurigen Momente am Anfang lese. Damit hat Jamie es wahrhaft geschafft, mich in Travis' Bann zu ziehen. Leider konnten die großen Emotionen vom Anfang nicht beibehalten werden und teilweise ging es dann doch zu schnell, um wirklich folgen zu können. Manchmal hatte ich leider auch das Gefühl, dass die Betonung eher auf den Gesprächen liegt. Dabei wäre es mir hier besonders wichtig gewesen, mehr Gedanken zu lesen. Trotzdem ist der Schreibstil flüssig und ich kam trotz englischer Sprache sehr schön durch. Was mir auch aufgefallen ist: Im Deutschen haben die ja ganz schön zugeschlagen mit Nettigkeit. Im Englischen haben wir da nicht so viel. Hier wird klar und deutlich gesagt, was man denkt ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Das gefällt mir schon viel besser als die deutsche Version. =)

She was happy und that made me happy.
Ich glaube, der Abstand zu Abby hat mir noch einmal gut getan, um sie neu zu betrachten. Teilweise ging sie mir auf die Nerven in "Beautiful Disaster", da sie nicht verstanden hat, was Travis die ganze Zeit angedeutet hat. Und auch Travis ging das manchmal auf die Nerven. Das hat man hier sehr deutlich mitbekommen. Aber ohne Abbys Blindheit gegenüber Travis' Gefühlen wäre die Geschichte nicht so geworden. Das habe ich nun endlich verstanden und bin dankbar dafür. Immerhin waren die Gefühle nur umso heftiger, als sie endlich ausgebrochen sind.
Travis ist mir jetzt als ein ganzer anderer Charakter erschienen. Er ist innen drin immer noch ein kleiner Junge, der sich nach der Liebe seiner Mommy sehnt. Und Abby kann ihm einen Teil dieser Liebe geben. Wenn nicht sogar alles bzw. mehr. Sie ist das, was Travis seit dem Verlust seiner Mommy sucht. Zwar wusste ich schon, dass Abby etwas hat, was Travis braucht, aber das es so weit in seiner Vergangenheit liegt, hätte ich nicht vermutet. Ich hätte eher auf das typische "Bad Boy und Good Girl"-Prinzip getippt, aber offensichtlich ging das noch viel weiter. Und es war so toll, dass miterleben zu dürfen. Travis ist eine vielschichtige Persönlichkeit, die es wirklich wert ist, dass man über sie nachdenkt. Und mit Walking Disaster bekam ich die Möglichkeit, die euch nun ebenfalls anbieten möchte.
Was mir noch gefallen hat, ist die Tatsache, dass Trenton eine größere Rolle spielte. Immerhin ist er Travis Bruder und es war mega lustig, die beiden zusammen zu erleben. Genauso wie Jim. Die Familie Maddox ist ein eingespieltes Team, das lange gebraucht hat, um sich von dem Verlust zu erholen, aber dafür nur noch umso enger zusammen gekommen ist. Hier kann jeder er selbst sein und das tut Travis auch manchmal ganz gut. Er muss sich nicht verstecken, weil er weiß, dass seine Familie es errät.
Was mir ebenfalls besonders gefallen hat, ist die Rolle von Shepley, der hier nicht nur Americas Freund ist, sondern Travis Bruder. Die beiden wohnen zusammen und sind zusammen aufgewachsen. Shepley kennt Travis auswendig und weiß, wie er mit ihm umgehen muss und das hat man auch bemerkt. Mir haben die Gespräche zwischen den beiden sehr gefallen. Sie waren erfrischend und erinnern mich ein bisschen an zwei verspielte Welpen, die miteinander kämpfen.

"What I always said I would do if I met the right girl."
Die Bücher ergänzen sich. Ein Satz, der schon sehr viel erklärt meiner Meinung nach. Es gab viele Szenen, die sich in den Bücher überschnitten, aber dann gab es da noch so viel, was in dem einen Buch erwähnt wurde, aber in dem anderen nicht. Und dann mal anders herum. Ich würde mir die Bücher wie ein Puzzle vorstellen. Viele Dinge hat man schon zusammen gesetzt, aber die letzten Teile fehlen noch und die kamen durch das Buch, sodass wir nun endlich ein gesamtes Bild von Abby und Travis in der Hand halten können.
Und das Cover ist natürlich wieder einmal sehr schön. De rote Schmetterling steht meiner Meinung nach für Travis. Rot deshalb, weil er sehr temperamentvoll ist und sich von seinen Gefühlen leiten lässt. Und natürlich gehört dazu auch die Liebe. so wie es da auf dem Zettel steht. =)

Walking Disaster ist die andere Seite der Medaille, die leider nicht so sehr überzeugen konnte wie Abbys Sicht. Zudem ging es mir an manchen Stellen einfach viel zu schnell und es fehlten Travis Emotionen, die ich mich am Anfang so sehr gewünscht habe und auch manchmal bekam, aber sie waren mir zu wenig. Es bleibt zwar ein Eindruck von Travis erhalten, aber nicht so extrem wie ich es von Abby gewohnt bin. Ansonsten ist es ein sehr schönes Buch, von dem ich der Meinung bin, dass es definitiv sinnvoll war, die Geschichte noch einmal zu schreiben. Für alle Travis-Fans ist dieses Buch ein Muss.

Gesamtbewertung: 

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