[Buchrezension] Wächter des Elfenhains - Susanne Gavénis

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Klappentext: 

90 Jahre sind vergangen, seit Ogaire das Herz des Elfenwaldes vergiftet hat und in die Menschenwelt geflohen ist. Während das Ende des Elfenvolkes unabwendbar scheint, wächst an einem anderen Ort ein Kind mit merkwürdigen Fähigkeiten heran: Andion, der seit dem Tag seiner Geburt mit seiner Mutter auf der Flucht ist - auf der Flucht vor seinem Vater.
Ein gnadenloses Duell mit seinem unheimlichen Verfolger entbrennt, und schnell begreift Andion, dass die einzige Hoffnung auf Rettung ausgerechnet in den Märchen seiner Kindheit liegt - und dass sein eigenes Schicksal und das der Elfen enger miteinander verbunden sind, als er je zu träumen gewagt hat.

Der erste Satz




Die Sylphen und Dryaden des Waldes stoben in Panik auseinander, als Ogaire an'Tairdym, einer düsteren Naturgewalt gleich, an ihnen vorüberzog.  

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich von diesem Satz nicht so begeistert war. Ich hatte absolut keine Ahnung, was Sylphen waren. Dryaden kannte ich, aber Sylphen? Nein, das hatte ich vorher noch nicht gehört. Jetzt weiß ich danke Wikipedia, dass es Luftgeister sind. 
Was mich nun an dem Satz stört, ist die Tatsache, dass ich es nicht wusste. Ich habe schon keine Lust etwas zu lesen, wenn ich jedes zweite Wort nachschlagen muss und da das nun gleich im ersten satz begann, habe ich das Buch lange vor mir hergeschoben. Aber irgendwann muss ich es lesen, denn die lieb Susanne wartet schon auf ihre Rezension. 
Und ich kann sagen, der erste Satz täuscht doch! Denn der Rest war ... unglaublich! 
Erzähler

Im ersten Moment dachte ich, dass ich jetzt endlich mal den personalen Er-Erzähler bekommen würde, aber nein. Wieder ein auktorialer. Allerdings bin ich hier sehr zufrieden damit. Es war wunderbar, auch Neanden kennen zu lernen. Und irgendwie auch Ogaire war interessant. Ich kann mir also nichts Besseres vorstellen. Da ich also absolut nichts daran zu bemeckern hatte, dass hier der auktoriale Er-Erzähler verwendet worden ist, gibt's von mir natürlich auch die volle Punktzahl!
Wortwahl

Auch hier gibt's für mich nichts zu meckern. Susanne Gavénis hat es mit ihrer sehr klaren Sprache überzeugt. Der Schreibstil war die ganze Zeit derselbe und beschrieb jede Situation sehr genau, sodass man Andion nachvollziehen konnte. Man bekam eine Vorstellung von Oakwood und dann auch vom Hain. Vielleicht ist das einer der Gründe, warum ich so viel Spaß daran hatte, dieses Buch zu lesen. Leider hatte ich nicht allzu viel Zeit zum Lesen. Aber hier lohnt es sich wirklich, jede Sekunde dafür zu nehmen. Schon die Sprache macht richtig Spaß. 
Spannung
Also, der Prolog war einfach so absolut überhaupt nicht meins. Aber als es dann mit Andion losging, war ich nur noch hin und weg. Die Spannung ging einfach los und ich konnte nicht mehr aufhören. Und als es dann in der Mitte wirklich abging, war ich komplett gefangen und wollte gar nicht mehr aufhören. Ich konnte das Handy nicht mehr aus der Hand legen und las einfach nur. Fast alles Andere musste hinten anstehen. Die Seiten flogen  nur noch so dahin. Dafür, dass es sich hier um eine für mich recht unbekannte Autorin handelt, kann ich sagen, dass sie es locker auch mit sehr bekannten Autoren aufnehmen könnte und gewinnen würde. Denn die Spannung zog sich hier tatsächlich bis zum Ende. Es ist schwer, die Spannung so lange zu ziehen, aber Susanne Gavénis hat es tatsächlich geschafft. 
Charaktere
Also ... Am besten fande ich natürlich Andion. Er ist eine sehr interessante Persönlichkeit, die tatsächlich von Anfang an gleich bleibt, aber sich doch so sehr verändert. Er wird reifer, aber bleibt irgendwie immer der gleiche, niedliche Junge vom Anfang, den man einfach lieb haben muss.
Als nächstes kommt Ionosen bzw. Ian. Um hier nicht allzu viel zu verraten, erwähne ich nur, dass ich eine Stelle von ihm sehr süß fand und schon ein paar Tränchen in den Augen hatte. Aber die Situation war auch so wunderbar beschrieben, sodass mir selbst jetzt noch die Tränen in die Augen steigen.
Und dann haben wir da noch Neanden. Er hat mir am Anfang gar nicht gefallen, aber seine Sehnsucht nach Maifell war so real und seine verwirrten Gefühle gegenüber Andion. Ich konnte ihn einfach so gut nachvollziehen und begann ihn am Ende auch wirklich zu mögen. Er hatte es im Leben nicht einfach und wo am Anfang noch Mitleid stand, wurde ehrliche Sympathie, denn er hat es geschafft, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Kommentar Als Kommentar möchte ich hier zu einfach nur sagen, dass ich mir in den Hintern beißen könnte, das Buch nicht schon viel eher gelesen zu haben. Zwei Wochen lang habe ich es vor mir hergeschoben und immer wieder nur Häppchen gelesen, aber warum? Dieses Buch ist großartig und hat ebenfalls mehr verdient. Ich bereue es wirklich, dass ich das so habe schleifen lassen. Dafür waren dann die restlichen 350 Seiten innerhalb von zwei Tagen verschwunden. =D 



Leute, macht bitte nicht denselben Fehler wie ich. Wenn es zwischendurch Phasen geben sollte, die ihr nicht mögt, hört nicht auf, sondern lest weiter. Spätestens ab der Hälfte werdet ihr für eure Ausdauer mehr als nur belohnt, denn dann macht dieses Buch richtig Spaß und liest sich wunderbar.
Ich kann es nur weiterempfehlen und bin sehr froh, dass ich dieses Buch lesen durfte. Wieder einmal zeigte sich, dass Elfen auch immer noch etwas für Erwachsene sind. Wer also gern mal wieder in die fantastischen Weiten eintauchen möchte, ist hier richtig. Lest es und lasst euch verzaubern von dem eisernen Willen eines Jungen, der einfach nur seine Heimat retten möchte.

Gesamtbewertung:  

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