[Buchrezension] Roter Schnee wird fallen (Nimmerherz #01) - Erik Kellen

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Autor: Erik Kellen

Seiten: 490 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. Dezember 2014
Meine Kategorie: 4
Klappentext:
Ribanna Tavurin ist ein wahrer Wildfang und eine Prinzessin des mächtigen Königreichs Quell.

Asha dagegen ist ein Nordmann, Thronerbe des Hauses Grimmhorn, mit noch ungeahnten Fähigkeiten.

Doch das Schicksal schert sich nicht um Namen oder Titel. Als diese beiden Welten aufeinander prallen
und ein Orakel düstere Zeiten ankündigt, beginnt ein Abenteuer, das selbst die Götter ins Wanken bringt:

Die Legende vom Nimmerherz.


Rezension
Der erste Satz: 
"Hast du Angst?"
Mit einer Frage zu beginnen, ist ja immer sehr intelligent. Das fordert den Leser praktisch gleich auf, weiter zu lesen, denn natürlich will man diese Frage beantworten haben. Und wenn es dann nicht noch so eine 0815-Frage ist, sondern gleich etwas, was auf Gefahr hindeutet, bindet man den Leser gleich an sich. Die Antwort folge hier zwar dann auch gleich im nächsten Satz, aber trotzdem ließ es immer noch Einiges offen. Warum sollte jemand Angst haben? Wer redet mit wem? Was ist in der Vergangenheit passiert, dass es zu diesem Moment kommt? All solche Dinge laufen bei mir ab, wenn ich solche erste Sätze lese.

Der Inhalt:
"Nimmerherz - Roter Schnee wird fallen" hat mich sehr überrascht, denn es gab immer wieder Situation, wo ich mir dachte: Ah ja, darauf läuft die Geschichte also hinaus. Und dann war es doch nicht so. Diesen Moment hatte ich bestimmt fünf Mal, aber jedes Mal musste ich feststellen, dass da noch ein paar Seiten kamen, in denen wieder eine völlig neue Spannung aufgebaut wurde, die dann ihren Höhepunkt erlebte, um wieder im nächsten Abenteuer zu landen. Zuerst die Sache mit dem Seelentier, dann die Reise zu Vaka, dann das Treffen der Könige, ... All solche Dinge, die mich in eine vollkommen andere Richtung leiten wollten, um dann kurz vor dem Ziel wieder abzubiegen und mich in die Entgegengesetze Richtung zu führen.

Auch hier haben wir wieder mal einen auktorialen Er-Erzähler. Es gefiel mir gut, dass ich immer mal wieder einen Einblick in Asha bekam und dann Ribanna. Allerdings musste ich teilweise sagen, dass es mir zu viele Ansichten waren. Ich verstehe, dass es immer wieder Dinge gibt, die wichtig sind, aber ich hätte es schöner gefunden, wenn man diese Dinge erst mit bestimmten Personen herausfindet. Das hätte die Spannung vielleicht noch mehr erhöht. Was jetzt aber nicht heißen soll, dass die Art und Weise, wie es gemacht wurde, schlecht gewesen war. Sie war gut, aber dieses kleine I-Tüpfelchen fehlte.

Eigentlich wollte ich dieses Buch in die Kategorie 3 stecken, bis ich feststellen musste, dass es doch ein Indie-Buch ist. Und das ist dann wohl der Moment, wo mir die Worte ausgehen. Denn dieses Buch hat mehr verdient. Erik Kellen hat es geschafft, eine Welt lebendig werden zu lassen, wie es sonst nur die weltberühmten Autoren schaffen. Deshalb bin ich der Meinung, dass diese Buchreihe mehr verdient hat. Die Wortwahl war großartig, vielleicht an manchen Stellen etwas befremdlich, aber ich glaube, das liegt an mir. Es ist großartig gemacht und lässt mich selbst in der aufregendsten Umgebung abtauchen in die geheimnissvolle Welt von Asha und Ribanna.

Ja, jetzt darf ich endlich über Asha und Ribanna schreiben. Und natürlich Moos! <3 <3 <3 Gott, wie habe ich diese drei Personen lieb gewonnen. Und natürlich darf ich Tahni nicht vergessen. Diese Personen wirken so real, denn sie haben Fehler, genau wie wir alle es haben. Asha ist besonders, doch er bleibt auf dem Boden. Er bleibt eine ganz normale Person! Und ich bin ja ein absoluter Fan von Ribanna. Sie wirkt so überzeugend und ich kann sie gut verstehen. Ihr Charakter ist super und ich glaube, es schlummert eine Ribanne in jeder Frau! Jeder würde für das kämpfen, was er liebt. 
Moos ist einfach nur genial. Er erinnert mich an den großen, beschützerischen Bruder, den ich gern mal hätte. Und er passt super zu der kleinen Tahni, die noch so viel Zuneigung brauch. Ich hoffe, ich bekomm in Zukunft ein paar mehr Situation zwischen Tahni und Moos. Ach ja, und vielleicht taucht Klee mit auf ... =D

Fazit: 
Dieses Buch ist eines der besten Bücher, die ich gelesen habe. Vielleicht ging durch das Auf und Ab der Spannung die Gier nach dem Buch ein bisschen verloren, aber trotzdem war es sehr gut. Ich kann und will es eigentlich gar nicht glauben, dass dieses Buch wirklich Indie ist, denn es ist definitiv mehr wert. Wer sich also davon überzeugen will, dass auch unbekannte Autoren sehr gute Geschichte schreiben, der ist hier genau richtig! Ich kann an dieser Stelle einfach nur sagen, dass ich hoffe, dieses Buch wird irgendwann noch einmal entdeckt und ganz groß rauskommen. So, wie es das auch verdient!


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