Klappentext:
Der schüchterne Nick verwandelt sich, nachdem er versehentlich einen Kometen gegessen hat, in einen Superhelden.
Nick ist begeistert!
Doch schon bald muss er feststellen: Wo ein Superheld ist, da sind
die Superschurken nicht weit. Und dann ist da noch dieser merkwürdige
Durst nach Blut, der nach jeder Heldentat größer wird …
Nick hatte eine Scheißangst vor der Dusche.
Ähh, läuft? Bei diesem ersten Satz dachte ich mir wirklich zuerst einmal: Hä? Was soll das? Wer hat denn bitteschön Angst vor der Dusche? Die Geschichte, was vorher passiert war, kam ja dann auch gleich danach. Allerdings musste ich mich ernsthaft fragen, in welchem Alter Nick ist. Selbst bei diesem ersten Satz dachte ich: Grundschule? Da haben ja manche vielleicht noch Angst vor der Dusche, aber irgendwann später? Nein, ich glaube nicht. Jedoch passt das Grundschulalter nicht zur restlichen Story ... hmm, mal sehen, vielleicht bekomme ich ja hier noch etwas raus.
»Niemand widersteht, wenn der Winter kommt!«
Wie ihr euch vielleicht denken könnt, mache ich mir während des Lesens immer wieder Notizen, was mir auffällt. Eine Sache wiederholte sich durch das gesamte Buch. Und das waren die zwei Buchstaben: "Hä?"Vielleicht lag es an mir, aber ich konnte während des Buches nicht in die Geschichte eintauchen. Es fiel mir schwer, eine Verbindung zu Nick aufzubauen. Zum Teil liegt es daran, dass ich seine Leidenschaft für Comics einfach nicht teile. Zum anderen liegt es daran, dass ich ihn gar nicht richtig kennenlernen konnte. Vielleicht klingt es an dieser Stelle etwas verwunderlich, aber irgendwie brauche ich doch ein Alter, um mir vorstellen zu können, wen ich da vor mir habe. Um die Person verstehen zu können. Da ich hier aber absolut gar keine Ahnung hatte, wie alt Nick ist, fiel mir das extrem schwer. Ich schwankte zwischen einem Jungen in der 2. Klasse und einem 17-Jährigen.
Hinzu kamen Sätze, die für mich nicht wirklich an diese Stelle passten, bzw. einfach keine Verbindung zum vorherigen Text hatten.
Frostfeuer ließ Be fallen und drehte sich um. »Niemand widersteht, wenn der Winter kommt!«
Nick packte den Spaten und riss ihn wieder hoch. Gerade rechtzeitig um einen eisigen Flammenstrahl abzufangen.
Ehrlich gesagt? Dies ist eine Stelle, an der mir persönlich die Logik ein bisschen fehlt und die Verbindung zwischen den beiden Absätzen. Im einen Moment geht es um Frostfeuer, der Be fallen lässt und etwas sagt. Und im nächsten Moment geht der Kampf weiter. Hier fehlt mir einfach die Verbindung, wo Frostfeuer auch in den Kampf übergeht und auch wirklich den Flammenstrahl wirft.
Ein Superheld müsste man sein!
Auch, wenn das im vorherigen Abschnitt vielleicht nicht danach klang, die Story hat mich wirklich interessiert. Und während ich das schreibe, erstaunt es mich selbst, aber es ist so. Ich finde es interessant, wie Nick sich entwickelt und möchte wirklich gern die Zusammenhänge verstehen. Allerdings enttäuscht es mich, dass hier nicht alles erklärt wird. Die Geschichte ist einfach zu schnell schon wieder vorbei, als dass man hier wirklich alles aufschreiben könnte und Nick kennenlernen könnte. Schade, wirklich sehr schade, denn Nick interessiert mich sehr als Person. Jedoch konnte ich wie schon erwähnt, nicht richtig warm werden mit ihm. Vielleicht ändert der zweite Teil ein bisschen etwas daran.
Er riss die Augen auf. Und sah in die Tiefe.
Leider muss ich sagen, dass ich dieses Buch nicht sonderlich spannend war. Ich finde es interessant, da ich bisher noch keine Superheldengeschichten gelesen habe, aber das war's dann leider auch schon. Nick interessierte mich als Person, aber das was passiert war mir eher nebensächlich. Es fiel mir nie schwer aufzuhören, sodass ich das Buch einfach zur Seite legen konnte ohne großes Bedauern zu empfinden. So hart das jetzt auch klingen mag, es ist die Wahrheit. Dieses Buch konnte mich einfach nicht fesseln.
Und er war mordsmäßig durstig. Superheld zu sein, war echt anstrengend.
Der Schreibstil wirkte auf mich recht flüssig, auch wenn mir einige Passagen nicht ganz so gefallen haben. Die hätten man ausführlicher beschrieben können bzw. man hätte eine Verbindung zwischen den Abschnitten herstellen können. Ansonsten gibt es dann nicht viel, was ich da meckern könnte. Ich hatte keine allzu großen Probleme mit dem Text. Ich kam damit zurecht, aber es hat mich jetzt nicht fasziniert wie es das bei anderen Büchern getan hat.
Allerdings fällt mir hier eine Sache auf. Die Sprache ist sehr ähnlich dem, wie man auch reden würde. Und dafür, das da nicht um den heißen Brei drum herum geredet wird, gibt's von mir einen Pluspunkt. Ob sich der in der Gesamtbewertung groß auswirkt, werde ich sehen.
Nick und Be warfen sich bäuchlings auf die Comics.
Also: Die Hauptperson ist hier definitiv Nick und für mich auch niemand sonst. Obwohl wir hier immer wieder andere Personen haben, tauchen sie leider nur kurz auf. Es ist zwischenzeitlich immer mal wieder interessant, eine Abwechslung zu bekommen. Allerdings bringt diese auch nicht den gewünschten Schwung in die Geschichte, sodass es doch alles ein bisschen dahinplätschert.
Nick an sich finde ich jedoch sehr interessant. Er ist das typische Mobbing-Opfer, das sich auch nicht zur Wehr setzt, sondern stumm alles erträgt. So böse das jetzt nun mal klingen mag, aber es ist so. Natürlich ist es dann ausgerechnet er, der die Superheldenkräfte bekommt, die er sich so sehr gewünscht hat. Doch das interessierte mich eher weniger. Sein Verhalten wirkte viel spannender. Wie reagiert er auf die Superheldenkräfte? Was macht er jetzt mit Sven? Alles Dinge, die mich interessieren, weshalb ich auch den zweiten Band lesen werde.
Als nächstes kommt Be, bei dem ich mir echt denke, dass der nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, aber ich glaube, das ist auch ein bisschen gewollt. Be ist nun einmal der seltsame Freund von Nick. Leiden konnte ich ihn aber überhaupt nicht. Er war einfach nur zu schräg. Mal reagierte er nicht. Dann erzählte er Mist. Nein, "Bruce" war mir einfach nur unsympathisch. Vielleicht ist er anders, wenn man ihn besser kennt, aber für mich war er nur nervtötend, wenn auch wichtig für die Story.
Er stand mitten in seinem Zimmer und trug einen engen Dress, der in einem dunklen Grau und einem beunruhigenden Rot glänzte.
Was mir mal wieder auffällt, ist die enge Verbindung zum Cover. Zuerst hätte ich nur gedacht, dass es einen Superhelden darstellen soll, aber es ist wirklich Nick, denn das Outfit passt auf die Beschreibung im Buch. Hinzu kommen Nicks blonde Haare und die plötzlichen Muskeln. Und nicht zu vergessen die Energieblitze an den Händen. Es ist eindeutig, was hier gemeint ist. Da brauch man eigentlich nichts interpretieren oder so. Mir persönlich ist das Cover etwas zu comicähnlich, allerdings passt es so auch zu Nick, der ja ebenfalls ein großer Fan von Comics ist.
Dieses Buch ist ein nette Kurzroman, den man zwischendurch lesen kann. Allerdings beschränkt sich das Buch meiner Meinung nach auf eine bestimmte Zielgruppe: Nämlich all diejenigen, die gern Superhelden wären bzw. gern Comics lesen, in denen solche Dinge passieren. Für mich fehlte hier einfach die Tiefe der Personen und der Geschichte selbst. Ich verstehe, dass das in einem Kurzroman nicht so möglich ist wie in einem 400 Seiten Buch, aber etwas mehr hätte ich mir schon gern erhofft.
Für Fans dieser Art Bücher ist es sicherlich richtig gut, jedoch nicht so für mich. =|